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Populismus Ein populärer Begriff, etwa als “Populismus von links” oder "Populismus von rechts”. Der
populistische Weg zur Erlangung politischer Macht: Vorgeben,
Wirtschafts- und Sozialpolitik zum Wohl und Nutzen der “kleinen Leute”
zu gestalten bzw. reformieren, die Wut der “Kleinen” auf die ganz
Schwachen (oder einfach manche “Anderen”) lenken (von unseren
tierischen Vorfahren geerbte Herdeninstinkte ausnutzend), aber dabei
mehr oder weniger verdeckt das Spiel des inzwischen sprichwörtlichen 1%
spielen. Von “Linken”, die dem Prädikat “links” wirklich gerecht werden, zu behaupten, sie seien Populisten, ist im Sinne dieser Definition schlicht falsch. Denn das Prädikat “links” heisst nichts anderes, als Soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Frieden und Lebensqualität für alle, sowie eine grosse und starke Allmende, ohne Wenn und Aber zur Richtschnur und zum Ziel der Politik zu machen. Dem stehen nicht die ganz Schwachen sondern die ganz Starken im Wege. Es bedarf nicht der "klassischen" Terminologie von Klassengegensätzen, Klassenkampf und dergleichen (Begriffe, über die heutzutage manche die Nase rümpfen), um zu verstehen, dass dieses "Links" nichts anderes bedeutet als das Streben nach einer rationalen Verfassung unserer Gemeinwesen: einer Verfassung, die insbesondere dafür sorgt, dass Eigentum an den Produktionsmitteln weder zur unangemessenen Aneignung der Arbeit noch zur Entwertung der Fähigkeiten derjenigen führt, die diese Produktionsmittel selbst, die notwendigen Infrastrukturen und mit ihnen unseren gesellschaftlichen Reichtum schaffen. PS: Eine Definition vorzuschlagen heisst natürlich nicht, dass es keine weiteren möglichen Definitionen gibt (einschliesslich solcher, die den Begriff nicht negativ belegen). Doch sollten diejenigen, die den Begriff "Populismus" als Schmähung gebrauchen, sagen, welche Definition sie dabei zugrunde legen. Hans-Georg
Stork, 12/2016
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